Präeklampsie-Screenig

Als Präeklampsie bezeichnet man eine in der zweiten Schwangerschaftshälfte auftretende Erkrankung, die durch Bluthochdruck und Proteinurie (Eiweiß im Urin) mit eventueller Beteiligung anderer Organe charakterisiert ist, und die für Mutter und Kind sehr gefährlich sein kann.

Eine Präeklampsie tritt in 2-5% aller Schwangerschaften auf.

Die Präeklampsie ist mit einer reduzierten Durchblutung der Plazenta vergesellschaftet. Dies führt zur Beeinträchtigung des fetalen Wachstums und der fetalen Sauerstoffzufuhr. Dadurch steigt das Risiko für eine Mangel- oder Totgeburt. Bei einem beträchtlichen Anteil der erkrankten Frauen wird eine vorzeitige Entbindung aus mütterlichen und/oder fetalen Gründen erforderlich.

Bestimmte anamnestische Faktoren erhöhen das Risiko für eine Präeklampsie:

  • das mütterliche Alter (< 18j, > 35j),
  • eine übermäßige Gewichtszunahme,
  • chronischer Bluthochdruck,
  • Diabetes mellitus,
  • Künstliche Befruchtung,
  • afro-karibische oder südasiatische Herkunft,
  • systemischer Lupus erythematodes (SLE) oder Antiphospholipid-Syndrom (APS)
  • Präeklampsie in der Familie (Mutter, Tante, Schwester….),
  • Erstgebärend (dreimal höheres Risiko als bei einer Mehrgebärenden),
  • Präeklampsie in der eigenen Vorgeschichte = 10fach erhöhtes Risiko

Beim Präeklampsie-Screening wird eine Doppler-Sonographie (Durchblutungsmessung mittels Ultraschall) der Blutgefäße durchgeführt, die die Gebärmutter versorgen. Außerdem wird mittels Blutentnahme der PLGF-Wert bestimmt, das ist eine Substanz, die in der Plazenta gebildet wird und eine Aussage über die Entwicklung der Plazenta machen kann. Des Weiteren werden mehrere Blutdruckmessungen durchgeführt und eine ausführliche Anamnese erhoben. Aus der Zusammenschau all dieser Werte lässt sich ableiten, ob für Sie ein erhöhtes Risiko für eine Präeklampsie besteht.

Das Ziel des Screenings für Präeklampsie in der 11.-14. SSW ist, jene Patientinnen zu identifizieren, die ein erhöhtes Risiko haben.

Durch eine entsprechende Behandlung kann dann das Risiko einer Präeklampsie um 75% reduziert werden. Das Risiko einer besonders frühen und schweren Präeklampsie wird um 82% reduziert.

Außerdem werden dann im Verlauf der Schwangerschaft ergänzende Dopplersonographien durchgeführt.